Gedanken zum Monatsspruch Mai:

 

Zu dir rufe ich, Herr;

denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen,

die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt.

Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir:

denn die Bäche sind vertrocknet.

Buch des Propheten Joel,

 Kapitel 1, Verse 19-20

 

Ein Schreckensszenario bietet der Monatsspruch, katastrophale Zustände werden beschrieben. Es wird ein Bild vollständiger Zerstörung gezeichnet.

Erinnerungen an die Brandkatastrophe in Los Angeles und die fast unerträglichen Hitzesommer in unseren Breiten in den letzten Jahren werden da in mir wieder wach. Unwillkürlich entsteht der Eindruck von Ausweglosigkeit, ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit macht sich breit.

Man steht nur noch hilflos da, fühlt sich schutz- und wehrlos ausgeliefert.

Es wäre zum Verzweifeln, wenn es keinen Ausweg mehr gäbe.

Der Prophet Joel erlebte seinerzeit die Verwüstung seines Landes durch eine unbeschreibliche Heuschreckenplage und eine sich anschließende Trockenheit. Die Lebensgrundlagen für Mensch und Tier waren vernichtet. Doch der Gottesmann verstummt nicht einfach oder lamentiert nur noch herum. Er wendet sich an Gott und klagt dem sein offensichtliches Leid, die Not, die ihn und seine Mitwelt so schwer getroffen hat.

Seinen Mitmenschen legt Joel nachdrücklich nahe, ihr Verhältnis zu Gott wieder in Ordnung zu bringen. Er empfiehlt ihnen: „Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, euren Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn das Unheil.“ (Joel 2,13)

Trotz zunehmender Klimaveränderungen will ich die Hoffnung nicht aufgeben und auf Gottes Versprechen vertrauen, wenn er sagt: „Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen … . Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Buch Mose 8,21+22)

 

Ihr Pfarrer Michael Schaefer

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