Gedanken zum Monatsspruch November

 

 

Er allein breitet den Himmel aus

und geht auf den Wogen des Meeres.

Er macht den Großen Wagen am Himmel

und den Orion und das Siebengestirn

und die Sterne des Südens.

 

Buch Hiob Kapitel 9, Verse 8-9

 

 

Ehrlich gesagt: ich habe keine Ahnung von Sternenkunde. Wenn ich nachts in den Himmel schaue, freue ich einfach nur am Strahlen und Funkeln jener leuchtenden Himmelskörper. Und je länger ich nach oben schaue, umso mehr entdecke ich. Manchmal bilde ich mir sogar ein, besondere Formationen oder Bilder zu erkennen. Aber egal, ob das dann der kleine Bär oder der große Wagen ist, es sieht einfach toll aus!

Da kann man sich natürlich auch die Frage stellen: ist das alles Zufall, hat das der Urknall so gemacht oder steckt da vielleicht nicht doch ein Schöpfer dahinter, der Himmel und Erde nach seinen Vorstellungen gemacht hat?

Keine Angst! Es folgt jetzt keine Grundsatzdiskussion über Evolution oder Schöpfung. Viel interessanter erscheint mir, dass der Monatsspruch aus dem Buch Hiob und nicht aus einem der Schöpfungsspalmen (wie z.B. dem 8.) stammt. Ausgerechnet jener Mann, der so viel erlitten hat, beschreibt hier Gottes große Schöpfertaten. Aber darin liegt weniger Bewunderung als vielmehr die Betonung des riesigen Abstands zwischen Gott und Mensch!

Aber Hiob lässt seinen Glauben an Gott nicht einfach fallen, sondern er klagt ihn an, verzweifelt an Gott und klagt ihn sogar an. Er zeigt Gott seine Tränen, seine Wut und Verzweiflung und entdeckt in dem Gott, der ihn erschreckt und so traurig gemacht hat auch den Gott, der die Welt so wunderschön geschaffen und Hiob das Leben geschenkt und erhalten hat. Der Schmerz über das Erlittene ist in Hiob geblieben, zugleich die Bewunderung über die Größe Gottes gewachsen.

 

Ihr Pfarrer Michael Schaefer

 

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